Mit einer sorgfältig geplanten Strategie zum Ziel

Mit der neuen Schulraumstrategie schafft die Gemeinde Ebikon in den nächsten zehn Jahren Platz für die wachsende Zahl an Schülerinnen und Schülern. Hier finden Sie weitere Informationen zur Planung und zu den Projekten.

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Fragen und Antworten

Haben Sie Fragen zur Schulraumplanung der Gemeinde Ebikon? Hier finden Sie Antworten zu den wichtigsten Fragen. 

  • Braucht es mehrere neue Schulhäuser? Können nicht einfach die bestehenden saniert werden?

    In der Vergangenheit wurden oft nur Arbeiten zur Instandhaltung durchgeführt. Deshalb besteht bei verschiedenen Schulbauten Totalsanierungsbedarf. Zusätzlich braucht es neue Schulhäuser, da die Zahl der schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen zunimmt. Deshalb wird auf allen Stufen eine Totalsanierung inklusive Neubauten und Erweiterungen benötigt.

  • Wie plant die Gemeinde, die Schulraumstrategie zu finanzieren, insbesondere angesichts der bereits angespannten Finanzlage?

    Die Schulraumstrategie kann nicht wie ursprünglich vorgesehen umgesetzt werden, da dies die angespannte Finanzlage nicht zulässt. Deshalb wird zurzeit eine angepasste Schulraumstrategie erarbeitet, deren Ergebnisse Mitte 2024 vorliegen sollen. Die angepasste Strategie soll schlanker und kosteneffizienter werden. Deshalb werden Neubauprojekte möglichst hinausgezögert und später realisiert als ursprünglich vorgesehen. Das bedeutet, dass bestehende, alte Schulgebäude länger genutzt werden müssen, was durch gezielte Sanierungsmassnahmen ermöglicht werden soll, sofern die baurechtlichen Bestimmungen dies ermöglichen. Die vorgesehene Steuererhöhung um 0,2 Einheiten braucht es trotz angepasster Schulraumstrategie. Diese ist nötig, damit die Gemeinde Ebikon ihren Aufgaben weiterhin nachkommen kann.

  • Gibt es bis 2035 wirklich 500 Schülerinnen und Schüler mehr als heute?

    Die Prognosen des Kantons Luzern, die sich auf die geschätzte Baukapazität stützen, zeigen, dass bis 2035 mit rund 500 zusätzlichen Schülerinnen und Schülern gerechnet werden muss. Diese Entwicklung ist schon heute spürbar, indem die Zahl der schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen stetig steigt. Aufs Schuljahr 2022/23 mussten über sämtliche Stufen neue Abteilungen geschaffen werden, was auch provisorische Bauten wie beim Schulhaus Höfli erforderte. Zudem wird es auf Schuljahr 2024/2025 aus Kapazitätsgründen weitere Provisorien beim Schulhaus Zentral benötigen.

  • Wie wird die Gemeinde sicherstellen, dass die «schlankere, kosteneffizientere Schulraumstrategie» den Bildungsbedürfnissen der wachsenden Bevölkerung gerecht wird?

    Die interne Arbeitsgruppe, die für die Schulraumstrategie verantwortlich ist, besteht aus Fachleuten aus den Bereichen Bildung, Hochbau, Immobilien und Finanzen und wird durch externe Expertinnen und Experten ergänzt. Es findet ein laufendes Monitoring zu den Schülerinnen- und Schülerzahlen und den Bildungsbedürfnissen statt. Das Ziel ist es, auch mit der angepassten Schulraumstrategie den verschiedenen Anspruchsgruppen möglichst gerecht zu werden.

  • Fast alle Schulanlagen in Ebikon sind sanierungsbedürftig. Warum wurde solange zugewartet mit dieser Schulraumstrategie und nur auf Instandsetzung gesetzt?

    Es ist korrekt, dass in der Vergangenheit der Fokus hauptsächlich auf die Instandhaltung der Schuleinrichtungen gelegt wurde. Es ist 30 Jahre her, seit in Ebikon mit dem Schulhaus Feldmatt zuletzt eine neue Schule eröffnet wurde. Im Nachhinein betrachtet, wäre es umsichtiger gewesen, hätte man sich bereits früher mit der Zukunft auseinandergesetzt. Die Erkenntnisse, dass eine Schulraumstrategie notwendig ist für eine saubere Planung wurde erst vor wenigen Jahren erkannt. Dennoch ist die Gemeinde nicht untätig geblieben. In den letzten Jahren wurde insbesondere auch in den Bau von zusätzlichen Kindergärten investiert.

  • Wie können die Investitionen in die Schulanlagen konkret gesenkt werden?

    Konkret soll der Campus Zentrum redimensioniert werden. Neubauprojekte wie das Schulhaus Mitte sollen erst später als geplant umgesetzt werden. Statt einem Abriss wird geprüft, ob beim Schulhaus Sagen auch mit einer Erweiterung oder Aufstockung eine überzeugende Lösung möglich ist. Die Tagesstruktur Sagen und die Schulbibliothek bleiben vorerst an den bestehenden Orten erhalten. Auf das Turnhallenprovisorium Feldmatt in der Schulanlage Ost wird unter anderem aus Kostengründen verzichtet.

  • Warum wurde der Ersatzneubau Höfli im Volumen reduziert und auf das Turnhallenprovisorium verzichtet, obwohl es einen dringenden Handlungsbedarf gibt?

    Wegen der klammen Finanzen mussten Abstriche gemacht werden. Die Reduktion des Volumens und der Verzicht auf das Turnhallenprovisorium senken die Baukosten, sind aus Sicht des Gemeinderats aber vertretbar. Auch wenn insbesondere der Verzicht auf das Turnhallenprovisorium zu einem administrativen Mehraufwand führt. Dieser Aufwand ist jedoch absehbar, da das Provisorium nur in der Bauphase gestanden wäre.

  • Welche zusätzlichen Anforderungen betreffend Räumlichkeiten stellt der Lehrplan 21 an die Schule Ebikon?

    Die Vorgaben des Lehrplans 21 haben insbesondere Auswirkungen auf die Form des Unterrichts, der verstärkt in kleinen Gruppen stattfindet und somit die Selbständigkeit fördert. Dafür braucht es Gruppenräume, die ein individuelles Unterrichten ermöglichen. Das trifft auch auf die integrative Förderung, ein Unterstützungsangebot während den regulären Schulzeiten, sowie auf den Unterricht Deutsch als Zweitsprache (DAZ) zu. Neue Räume inklusive einer modernen Infrastruktur braucht es ebenso für den Fachbereich Medien und Informatik. Weiter steigt die Nachfrage bezüglich Tagesstrukturen wie Mittagsbetreuung. Schon heute existieren Wartelisten. Deshalb müssen moderne Schulbauten zwingend auch die Möglichkeit der Mittagsbetreuung von Tagestrukturen umfassen.

  • Für den Ausbau der Schulanlagen ist nun auch bereits wieder von Provisorien die Rede. Ist es am Schluss teurer auf solche Lösungen zu setzten, statt direkt einen soliden Bau zu erstellen?

    Provisorien werden einerseits eingesetzt, um kurzfristig mehr Schülerinnen und Schüler unterrichten oder betreuen zu können, und andererseits, um während Sanierungen der bestehenden Schulgebäude eine Ausweichmöglichkeit für den Unterricht zu haben. Dabei könnten in Zukunft auch Holzmodulbauten zum Einsatz kommen, die flexibel eingesetzt werden und hohen energetischen, wirtschaftlichen und gestalterischen Anforderungen genügen. Dazu gibt es heute hochstehende Lösungen auf dem Markt. Für Ebikon hat dies den Vorteil, dass die Gemeinde Zeit gewinnt und die Investitionen in die neuen Schulanlagen über einen längeren Zeitraum verteilen kann.

  • Wie wird die Gemeinde sicherstellen, dass die Verzögerungen bei den Investitionen nicht zu einer Verschlechterung der Bildungsqualität führen?

    Die Gemeinde Ebikon ist gesetzlich verpflichtet, ihren Aufgaben nachzukommen. Bei der Ausarbeitung der angepassten Schulraumstrategie wird deshalb sorgfältig geklärt, welche Massnahmen dringend notwendig sind, damit die Bildungsqualität bestehen bleibt. Damit dies möglich ist, braucht es die Steuererhöhung um 0,2 Einheiten. Die Steuererhöhung wird benötigt, damit die Gemeinde Ebikon ihren Aufgaben weiterhin nachkommen kann, das gilt für sämtliche Bereiche.

  • Wie kann die Gemeinde sicherstellen, dass die Bevölkerung ausreichend informiert und in den Entscheidungsprozess über die Schulraumstrategie einbezogen wird?

    Der Gemeinde Ebikon sind eine offene und transparente Kommunikation wichtig. Wie bereits in der Vergangenheit werden die Einwohnerinnen und Einwohner auch in Zukunft laufend über die Schulraumstrategie, die finanzielle Situation der Gemeinde und weitere relevante Themen informiert. So wurde etwa im Herbst 2022 ein Flyer zur Schulraumstrategie 2035 in alle Briefkästen verteilt. Die Schulraumstrategie wird auch in den kommenden Jahren eine der grossen Herausforderungen sein. Über die grösseren Schulbaukredite wird die Stimmbevölkerung von Ebikon auch nach der Einführung des Einwohnerrats im September 2024 an der Urne abstimmen können.

  • Warum wurde nicht bereits die Schulraumstrategie von 2020 «schlank und kosteneffizient» umgesetzt? Dies müsste eigentlich selbstverständlich sein.

    Die 2020 vorgestellten Schulraumstrategie war eine Vision mit einer Optimalvariante. Sie hätte auch in Bezug auf Freiräume und neue Treffpunkte für die ganze Gemeinde einen grossen Mehrwert gebracht. Im Campus wären nebenschulische Angebot wie Musikschule, schulischer Dienst, Bibliothek usw. integriert und zentralisiert worden. Angesichts der dazu notwendigen Steuererhöhungen hat sich nun aber gezeigt, dass es auch Anpassungen bei den Investitionen braucht. Der gesamte Gemeinderat ist aber weiterhin überzeugt, dass die neue Schulanlagen nicht nur notwendig sind – sondern auch eine Investition in die Zukunft und in die Jugend von Ebikon. Fakt ist aber, dass eine weitere Steuererhöhung für die Realisierung in den kommenden Jahren unumgänglich sein wird.

  • Was passiert, wenn einzelne Projekte oder Steuererhöhungen abgelehnt werden?

    Die gesamte Schulraumstrategie wird dadurch verzögert oder schlimmstenfalls verhindert. Die Folge wäre ein Flickwerk mit unattraktiven Provisorien, das sich weder langfristig noch finanziell lohnt. Das Worst-Case-Szenario wären Schulanlagen, die nicht mehr für alle Kinder und Jugendlichen Platz bieten.

  • Wie wird die Gemeinde mit möglichen Bedenken von Bürgerinnen und Bürgern umgehen, die wegen der finanziellen Mehrbelastung gegen die Investition in neue Schulanlagen sind?

    Es ist bedauerlich, dass die Gemeinde Ebikon derzeit mit erheblichen finanziellen Herausforderungen konfrontiert ist, während gleichzeitig dringende Investitionen in die Schulanlagen notwendig sind. Ein Blick in die Vergangenheit verdeutlicht, dass in den letzten Jahrzehnten nur wenig in die Schulanlagen investiert wurde, was nun zu einem umfangreichen Sanierungsbedarf führt. Hinzu kommt, dass die steigende Anzahl an schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen den Bedarf für zusätzliche Anlagen erhöht. Daher sind Investitionen und Erweiterungen in die Schulanlagen von Ebikon unvermeidlich. Ohne entsprechende Investitionen wäre die Gemeinde nicht in der Lage, ihren gesetzlichen Verpflichtungen im Bereich Bildung nachzukommen.

  • Welche Verbesserungen bringen die Sanierungen der einzelnen Schulhäuser für die Quartiere?

    Die Neubau- und Sanierungsprojekte schaffen ein gutes Bildungs- und Betreuungsangebot und steigern dadurch die Standortqualität, insbesondere in den einzelnen Quartieren. Pausen- und Sportplätze werden zu Begegnungszonen, was den öffentlichen Raum belebt. Insgesamt werden die Quartiere somit auch attraktiver für Familien.

  • Was wird getan, um die Schulhäuser energetisch an die heutigen Anforderungen anzupassen?

    Gemäss dem Kantonalen Energiegesetz (KEnG) sind Gemeinden verpflichtet, beim Bau von Liegenschaften eine energetische Vorbildfunktion. Anstehende Neubauten sind deshalb möglichst klimaneutral zu erstellen. Zudem wird ein optimaler Wärmeschutz im Sommer angestrebt.

  • Wieviel Grünraum ist geplant?

    Das Realisieren von Neubauprojekten erfolgt im Wettbewerbsverfahren unter Einbezug von Landschaftsarchitekten. Bei der Jurierung ist Grünraum ein wesentliches Kriterium. Es werden möglichst grosse, zusammenhängende Grünflächen mit einer vielfältigen Aufenthaltsqualität gefordert. Dies animiert Kinder zum Spielen und zu mehr Bewegung.

  • Was ist der Auftrag des Gemeinderats an die Arbeitsgruppe, die sich mit dem Überarbeiten der Schulraumstrategie beschäftigt?

    Neubauprojekte sollen später als ursprünglich geplant und realisiert werden. Das bedeutet, dass bestehende, alte Schulgebäude länger genutzt werden müssen als ursprünglich vorgesehen. Es soll etwa geprüft werden, ob der Abriss des Schulhaus Sagen durch gezielte Sanierungen herausgezögert werden kann. Das Gleiche gilt für die Tagesstrukturen/Schulbibliotheken Sagen, die vorerst an ihren aktuellen Standorten erhalten werden sollen.

  • Der Campus Zentrum ist eine überzeugende Idee. Er schafft kürzere Wege und es entsteht ein neues Zentrum und ein Treffpunkt für die Bevölkerung. Warum wird dieses Vorhaben nun überprüft?

    Der Campus Zentrum kann weiterhin umgesetzt werden. Mit der Überarbeitung der Schulraumstrategie wird nun einfach ein Zwischenschritt eingeschaltet. Dabei wird es verschiedene Varianten geben. Allenfalls wird der Campus redimensioniert, damit die Investitionskosten sinken. Oder die einzelnen Ausbauschritte werden nach hinten verschoben, damit sie für die Gemeinde Ebikon besser und über einen längeren Zeitraum finanzierbar werden. Über die konkrete Umsetzung aller grösseren Bauprojekte wird aber auf jeden Fall der neue Einwohnerrat und zuletzt die Bevölkerung an der Urne entscheiden.

Stimmen zur neuen Schulraumstrategie

Nach Jahrzehnten der Stagnation ist der Bau neuer und moderner Schulanlagen überfällig. Die Schulraumstrategie gewährleistet eine zukunftsorientierte Planung dieser Anlagen. Das Generationenprojekt wird uns alle fordern, wie jede langfristige Investition. Eine Investition in Ebikons Jugend, in attraktive Arbeitsplätze und somit in die Zukunft der Gemeinde.
Enrico Ragoni Präsident Bildungskommission (BiKo) der Gemeinde Ebikon
Um die Herausforderung der Umsetzung des Lehrplan 21 nachhaltig angehen zu können, braucht es eine gute Lernumgebung. Es braucht genügend Schulraum, Gruppenräume und spezifische Schulungsräume – aber auch dringende Sanierungen der bestehenden Bauten. Die Schulraumstrategie stellt sicher, auch in Zukunft eine attraktive Schulgemeinde zu sein.
Sophie Schnarwiler Lehrerin Schulhaus Feldmatt, 4. Klasse
Als Mutter und Sekundarschullehrerin sind mir ein gutes Bildungs- und Betreuungsangebot wichtig. Die Ebikoner Bevölkerung nimmt stetig zu, das erleben wir auch im Sonnhalde-Halten Quartier. Darum befürworte ich, wenn die Umsetzung der Schulraumstrategie vorangetrieben wird. Viele Familien und Vereine profitieren davon, wenn moderne Schulräumlichkeiten und Turnhallen entstehen.
Franziska Erni Präsidentin Quartierverein Sonnhalde-Halten
Als Guggenmusig liefern wir einen Beitrag zum aktiven Gemeindeleben. Durch den Bau einer Dreifachurnhalle sowie andere Schulräume können wir als Verein weiterhin vom Angebot der Gemeinde profitieren und unsere Anlässe sowie Proben durchführen. Ich begrüsse die Schulraumstrategie, da es den öffentlichen Raum belebt und die modernen Schulen zu Begegnungsorten in den Quartieren werden.
Jan Hufschmid Präsident Guggemusig Rüssgusler Ebikon

Downloads und Links

Hier finden Sie unsere Drucksachen und weitere Dokumente zur Schulraumplanung. 

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